Inhaltsübersicht
Wie funktionieren Hundeohren? Sind Hunde mit Schlappohren im Nachteil? Was bedeutet selektives Hören bei Hunden? Was verrät die Stellung von Hundeohren? Was sind die häufigsten Probleme beim Hundeohr?
Hundeohren eines weißen Hundes

Das Hundeohr – Empfänger und Sender in einem

Ohren – kennt man doch auch von sich selbst: zwei Stück, direkt am Kopf, ermöglichen das Hören. Aber gleichen sich Hundeohren tatsächlich mit denen von uns Menschen oder haben sie weitere Funktionen, die Dir vielleicht noch nicht bewusst sind? Finde es heraus!
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Wie funktionieren Hundeohren? Sind Hunde mit Schlappohren im Nachteil? Was bedeutet selektives Hören bei Hunden? Was verrät die Stellung von Hundeohren? Was sind die häufigsten Probleme beim Hundeohr?

Wie funktionieren Hundeohren?

Die primäre Funktion von Hundeohren ähnelt natürlich der unserer Lauscher: Das Hören. 

Vielmehr ist es Hören hoch zehn. Denn Hunde können das nicht nur viel besser als wir, sondern stellen sich dabei sogar geschickter an als die meisten Tiere. 

Den Unterschied machen 17 Ohrmuskeln, die die Ohrmuschel zur beweglichen Satellitenschüssel machen. Diese Flexibilität ermöglicht dreidimensionales Hören. 

Aber was genau bedeutet das? 

Hundeohren sind unabhängig voneinander steuerbar. Das heißt, dass sie beim auditiven Abtasten der Umwelt separat gedreht werden können, um Schall aus allen Richtungen parallel zu empfangen. Dieses Talent ist ein Erbe des Hundevorfahren Canis Lupus. 

Der Wolf ist bei der Jagd darauf angewiesen, potenzielle Gefahren oder Beute auf hohe Distanzen genau zu orten – während Störgeräusche herausgefiltert werden. Da hilft es auch nicht, mucksmäuschenstill zu sein. Das Fiepen von Mäusen und Ratten wird von den Fellohren besonders gut wahrgenommen. Für Wölfe ist das überlebenswichtig, da Nagetiere viel häufiger auf dem Speiseplan stehen als Wild. 

Entsprechend gilt: Je höher der Ton, umso besser wird er gehört. In Zahlen: Der Frequenzbereich von Hundeohren beträgt ungefähr 67 - 45.000 Hertz, während unsere menschlichen Horchlappen schon bei 20.000 Hertz schlapp machen. 

Apropos „schlapp“:

Sind Hunde mit Schlappohren im Nachteil?

Schlappohren beim schlafenden Beagle

Stehohren sind regelrechte Schalltrichter. Aufgestellt in ihrer vollen Größe wirken sie wie Verstärker. Das bedeutet allerdings nicht, dass Vierbeiner mit Schlappohren schlechter hören. Sie sind nur geringfügig unterlegen und gleichen den Nachteil durch Kopfdrehungen aus. Größere Unterschiede gibt es bei dem, was Hunde hören „wollen“.

Was bedeutet selektives Hören bei Hunden?

Mit selektivem Hören ist nicht der Gehorsam gemeint, sondern die Fähigkeit, laute bzw. unwichtige Geräusche auszublenden. So wird der Saugroboter scheinbar überhört, obwohl er schon zum fünften Mal versucht, den Hund vom Parkett zu schieben.

Vergleichsweise viel leisere Geräusche hingegen werden sogar im Schlaf wahrgenommen.

Zum Beispiel kann das kleinste Knistern der Leckerli-Tüte oder das unscheinbare Öffnen der Snackdose ein aufmerksamkeitsstarker Trigger für Deinen Hund sein. Das ist jedoch relativ individuell und kommt darauf an, mit welchen Geräuschen Du Deinen Doggo bewusst oder unbewusst konditioniert hast.

Was verrät die Stellung von Hundeohren?

Verängstigter Hund hat Ohren angelegt

Nicht weniger wichtig im Zusammenleben von Hunden und Menschen ist die Sende-Funktion von Hundeohren. Denn die Stellung dieser flauschigen Antennen vermittelt viele Informationen. Treffen beispielsweise zwei Hunde aufeinander, werden nach vorn gerichtete Ohren in Kombination mit hoher Körperspannung und einer erhobenen Rute als imponierende Geste verstanden. 

Auch beim Sichten wilder Tiere werden diese nicht nur mit dem Blick, sondern auch mit den Ohren fixiert. Dieselbe Position haben die Ohrmuscheln, wenn Sichtkontakt fehlt und die Umgebung abgehorcht wird. 

Für uns sind aufgerichtete Ohren meistens ein Signal dafür, dass wir gerade die Aufmerksamkeit des Hundes haben. Zur Begrüßung legen Hunde ihre Ohren nach hinten und unten. Diese Stellung wird von freudigem Wedeln mit der Rute begleitet.

Nicht zu verwechseln ist diese Ohrenhaltung durch sehr eng und nach unten weisende Ohren in Verbindung mit einer eingezogenen Rute. Dieses Signal sind Ausdrücke von Angst, Unsicherheit und Beschwichtigung. Auch sehr nervöse Hundeohren, die in verschiedene Richtungen zucken, weisen auf Gefühlslagen im Bereich von Unsicherheit, Anspannung und Nervosität hin.

Was sind die häufigsten Probleme beim Hundeohr?

Kratzen, schütteln, reiben. Zeigt Dein Hund diese Symptome, lohnt sich der Blick in seine Ohren. Kratzen kann zwar auch durch Futtermittelunverträglichkeiten im Darm oder übermäßigen Stress ausgelöst werden. Aber wenn Dein Doggo ständig seinen Kopf schüttelt, ihn schief hält oder sich sehr viel mit den Hinterpfoten die Ohren kratzt, liegt die Ursache der Beschwerden möglicherweise direkt im Ohr. 

Die Probleme können ganz unterschiedlich sein, hier ein paar übliche Fälle:

Fremdkörper im Hundeohr

Die Ohren von Hunden sind nicht nur wunderbare Trichter für Schall, sondern leider auch für Fremdkörper. Dabei kann es sich zum Beispiel um gefährliche Grannen der Mäuse-Gerste handeln. Kommt Dein Liebling beim Herumtollen damit in Kontakt, gelangen sie leicht in die Ohren und verfangen sich mit ihren Widerhaken im Gehöhrgang.

Das verursacht nicht nur einen unangenehmen Reiz, sondern kann sogar das Trommelfell schädigen und blutig-eitrige Entzündungen verursachen. Es sind auch Fälle bekannt, in denen Grannen bis in das zentrale Nervensystem gewandert sind und dort schwere Schäden verursacht haben.

Ohrmilben beim Hund

Ohrmilben sind Parasiten, die häufig junge Hunde befallen und zum Beispiel vom Muttertier übertragen werden. Dabei siedeln sie sich im äußeren Gehörgang, der Ohrmuschel, an und ernähren sich von den äußersten Hautzellen (Epidermis) und nach dem Durchstechen der Haut von Lymph- und anderer Gewebsflüssigkeit. 

Die Milben reizen durch die bei ihrer Mahlzeit abgegebene Substanzen die Haut und lösen eine lokale allergische Reaktion aus. Die Haut rötet sich und der äußere Gehörgang füllt sich mit Ohrenschmalz, Milbenkot und Blut. Dieses Gemisch bildet die typische dunkle, bräunliche, oft bröckelige oder schmierige Masse in der Ohrmuschel. 

Zudem schwillt das Ohr nach innen an. Weitere beobachtbare Symptome sind Kratzen am Ohr, ständiges Kopfschütteln und Unruhe des betroffenen Tieres.

Malassezien (Hefepilze) beim Hund

„Pilz“ klingt vielleicht etwas eklig, aber der Hefepilz kommt auch bei gesunden Tieren als Bestandteil der natürlichen Hautflora vor.

Malassezieninfektionen treten als Folge von Krankheiten auf, die die Hautbarriere geschädigt haben. Als primäre Grundursache sind vor allem Parasiten, Allergien, Medikamente oder eine Immunschwäche möglich. Als begünstigender Faktor gilt Feuchtigkeit in den Ohren, z.B. nach dem Schwimmen. 

Aber auch hohe Temperaturen im Sommer haben einen Einfluss. Hängeohren sind aufgrund der geringeren „Belüftung“ oft häufiger betroffen als Stehohren. 

Die Folgen sind Juckreiz aufgrund entzündeter Stellen und damit verbundenes Kratzen. Die Haut ist gerötet und schmierig-fettig. Schütteln der Ohren, Haarverlust, braunes Sekret im Gehörgang und starker, ranziger Hefegeruch können ebenfalls auf eine Malassezieninfektion hinweisen.

Neben unterschiedlichen Fremdkörpern, Parasiten und Entzündungen gibt es noch weitere Problemfelder, die Hundeohren betreffen. Wenn Du wissen möchtest, welche das sind, wann Du einen Tierarzt aufsuchen solltest und wie Du einigen Beschwerden vorbeugen kannst, dann sei schon auf unseren nächsten Blogartikel gespannt. Halt die Ohren steif!

FAQ – Häufige Fragen zum Thema Hundeohren

Was ist das Besondere an Hundeohren?

Hundeohren sind deutlich flexibler als beispielsweise die Ohren von uns Menschen. Sie lassen sich unabhängig voneinander bewegen und ermöglichen dem Hund so eine genaue Ortung von Geräuschquellen. Zudem haben Hunde die Fähigkeiten, einige Töne herauszufiltern und sich auf bestimmte Geräusche zu konzentrieren.

Wie sind die Ohren beim Hund aufgebaut?

Hunde haben 17 Ohrmuskeln, dank derer sie ihre Ohren beliebig drehen können. Die Form und Größe unterscheiden sich von Rasse zu Rasse. Im Vorteil sind Stehohren, die aufgerichtet wie ein Trichter für Schallwellen wirken. Aber auch Hunde mit hängenden Schlappohren haben ein ausgezeichnetes Gehör, leiden aber aufgrund der geringeren „Belüftung“ häufiger an Ohrenentzündungen.

Was sagen die Ohren beim Hund aus?

Nach vorn gerichtete Ohren werden in Kombination mit hoher Körperspannung und einer erhobenen Rute als imponierende Geste verstanden. Nach unten und hinten geklappte Ohren sind Ausdrücke von Angst, Unsicherheit und Beschwichtigung. Auch sehr nervöse Hundeohren, die in verschiedene Richtungen zucken, weisen auf Gefühlslagen im Bereich von Unsicherheit, Anspannung und Nervosität hin.

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